Wochenimpuls: Platz für Gewerbe und für Wohnen von Otto Merkel
Unter diesem Titel schrieb der Südhessen Morgen dieser Tage „Jedes Jahr wächst der Bedarf an Gewerbeflächen in der Metropolregion um 62,5 Hektar, soviel wie etwa 90 Fußballfelder. Bis 2035 sollen es sogar 1500 Hektar sein.“ Dies ergab eine Studie, die der Verband Region Rhein-Neckar (VRRN) in Auftrag gegeben hatte, zur Vorbereitung der Fortschreibung des Regionalplan.Wenn hier Platz für Gewerbe und Wohnen geplant wird – wo bleibt die Natur?Ich denke, die Interessenvertreter und ihre Planer werden sich umgucken, wie andere schon jetzt.– 2015 ist der Block 9 des Großkraftwerk Mannheim in Betrieb gegangen. Er kostete mehr als eine Milliarde! Er sollte bis 2055 laufen. Jetzt muss er spätestens 2034 abgeschaltet werden.– Ein Block des Steinkohlekraftwerk Westfalen in Hamm wird im nächsten Jahr nach nur 6 Jahren Betriebszeit stillgelegt, wahrscheinlich eine der größten Fehlinvestitionen von RWE.– Das Kohlekraftwerk Moorburg mit Block A und B in Hamburg wird ebenfalls nächstes Jahr stillgelegt, erst 2014 und 2015 wurden sie von Vattenfall in Betrieb genommen.Wenn man korrekt ist, geht es nicht genau um dieselbe Sache. Bei den Kraftwerken sind es die Erderhitzung, das Pariser Klimaabkommen und die halbherzigen Beschlüsse auf Bundesebene, weswegen sie abgeschaltet werden.Bei der geplanten weiteren Flächenversiegelung geht die Biodiversität den Bach runter.Man kann sich darüber streiten, welches die größere Katastrophe ist, die da im Gang ist und noch viel massiver auf uns zukommt. Aber es sind beides globale Katastrophen.Und die zugrundeliegenden Treiber sind dieselben: Wachstum über alles, egal, wie die Natur dabei kaputt geht.Wer sagt das den verantwortlichen Herren?