Thema Wärmepumpen stößt auf enormes Interesse
Wiederholung und Vertiefung der Vortragsveranstaltung beim Klimabündnis Bergstraße zur Wärmeversorgung von Bestandsgebäuden
Der Vortrag über „Nachhaltiges Heizen: Wärmepumpen in Bestandsgebäuden“ bei einer Online-Veranstaltung des Klimabündnis‘ Bergstraße fand mit 85 Teilnehmern einen so hohen Zuspruch, dass er in einer ausführlicheren und stärker praxisorientierten Form am 24.7. erneut angeboten wurde. Der von Dr.-Ing. Peter Klafka (Scientists for Future Aachen) verfasste Vortrag wurde von Dr.-Ing. Sebastian Valouch, aktiv bei den Engineers for Future und den Parents for Future Lampertheim, kompetent präsentiert.
Zuerst ging Valouch auf einige Mythen ein, die über Wärmepumpen existieren. Er machte deutlich, daß durch die erhebliche technische Weiterentwicklung der letzten Jahre viele Stolpersteine für den Wärmepumpeneinsatz nicht mehr existieren. So wird zum Beispiel häufig behauptet, Wärmepumpen würden nur im Neubau und nur mit Fußbodenheizung funktionieren. Mittlerweile ist diese Ansicht allerdings überholt und es existieren zahlreiche Bestandsgebäude, bei denen ein effizienter Betrieb auch ausschließlich mit Heizkörpern erreicht wird. Weiter wird gelegentlich behauptet, Geothermie-Wärmepumpen seien immer effizienter als Luft-Wärmepumpen. Auch hier, stellt Valouch klar, hat der technische Fortschritt durch den Einsatz neuer Kältemittel, eine optimierte Anlagensteuerung und bessere Anpassung an das Heizsystem die Grenzen verschoben. In vielen Regionen Deutschlands, unter anderem der Bergstraße, sind die Bedingungen sehr günstig für Luft-Wärmepumpen, so daß auf die kostspielige Tiefenbohrung verzichtet werden kann.
Um diese Effizienzgewinne zu nutzen, so mahnt der Ingenieur, muss allerdings gut geplant werden. Der simple Ersatz eines Öl- oder Gaskessels ohne Betrachtung des Gesamtsystems ist dabei nicht zielführend. Glücklicherweise sind die Zusammenhänge nicht schwierig und für Laien verständlich. „Wichtigste Einflussgröße ist die maximale Vorlauftemperatur, die sich durch große Heizflächen und eine hohe Umwälzrate des Heizwassers minimieren lässt“ sagt Valouch. Im Vortrag wurden viele Tips genannt, wie Hausbesitzer die Vorraussetzungen ihres Hauses selbst prüfen können und was bei der weiteren Planung zu berücksichtigen ist.
Wer technisch-handwerklich geschickt ist, kann auch vieles selbst machen. Es gibt genaue Hinweise im Internet und eine Selbstbau-Community.
Valouch schloss den Vortrag mit der Aufforderung: „Wenn man eine Wärmepumpe plant, sollte man im kommenden Winter – in der kältesten Zeit – überprüfen, wie niedrig die Vorlauftemperatur der jetzigen Heizung sein kann. Das hilft bei der Planung und das kann auch ein Fachmann im Sommer nicht genau ermitteln, deshalb nutzen Sie die Gelegenheit!“
Viele Teilnehmende der Veranstaltung bedankten sich am Ende für den hervorragenden Vortrag. Der Vortrag vom 5.7. ist auf der Webseite des Klimabündnis Bergstraße anzusehen.