Zeichen für Fortschritte bei den erneuerbaren Energien
Berichte und Diskussionen beim Klimabündnis Bergstraße
Berichte und Diskussionen über Neuigkeiten in verschiedenen Kommunen prägten das Online-Treffen des Klimabündnis‘ Bergstraße.
Vorab stellte Christoph Rumler sein sehr differenziertes Papier über Wärmepumpen vor. Es ist sehr empfehlenswert für Menschen, die sich für eine Heizungsumstellung auf Wärmepumpe im Altbau interessieren. Es kann eingesehen werden bei https://www.energietransparent.de/einzelthemen.
Dann erläuterte Guido Carl vom Vorstand des BUND Bergstraße, Mitgliedsorganisation auch im Klimabündnis, die Ablehnung seiner Organisation des neu angedachten Baugebiets im Lorscher Südosten. Sie sehen es als Beginn einer sehr weitreichenden Bebauung. Er wies auf die naturzerstörenden Effekte und auch die klimapolitischen Nachteile der Neubebauung hin. Es gäbe ausreichend Möglichkeiten für neue Wohnungen im Innenbereich von Lorsch.
Nach einem Bericht über die jüngste Sitzung des Nachhaltigkeitsbeirats von David Volk berichtete Jochen Kredel, grüner Stadtverordneter in Bensheim, über die geplante Freiflächen-Photovoltaik-Anlage in Bensheim am Rande der Autobahn, gegenüber der Rastanlage. Nachdem dies schon vor Jahren beschlossen wurde, geht es jetzt daran, die baurechtlichen Voraussetzungen zu schaffen, die nahezu einstimmig beschlossen wurden. Es ist vorgesehen, dass die GGEW das Projekt realisiert.
Otto Merkel berichtete von einem Ortstermin am südwestlichsten Zipfel der Lorscher Gemarkung, wo eine sehr große (17 ha) Freiflächen-Photovoltaik-Anlage entstehen soll. Das Gelände, ein eher sandiger Acker mit Bodenwert um 35, wird seit Jahrzehnten zur Produktion von Rollrasen genutzt. Der Besitzer ergriff die Initiative, das Gelände an RWE zu verpachten. Die Nachfrage nach Rollrasen sei rückläufig. RWE, bekannt als sehr großer Konzern mit enormen klimaschädlichen Aktivitäten in der Förderung und Verstromung von Braunkohle, trat bei dem Ortstermin durch freundliche und sehr aufgeschlossene Mitarbeiter in Erscheinung. RWE sei bereit, Umweltbelange auch über das geforderte Maß hinaus zu berücksichtigen. Auch eine Abgabe von 0,2 Cent pro KWh an die Gemeinde wolle man vereinbaren und man sei auch im Gespräch, Lorscher Bürgern zu ermöglichen, Anteile zu erwerben, um am künftigen Ertrag mit zu profitieren. Vorbehaltlich einer noch durchzuführenden Umweltverträglichkeitsprüfung sieht es so aus, dass die Umwelt sogar von der Anlage profitieren könnte und diese insofern zu begrüßen sei, meinte Otto Merkel.
Schade, dass eine solche Fläche nicht der regionalen Energiegenossenschaft Starkenburg angeboten wurde!
Ein weiteres Thema war der fast einstimmige Beschluss der Stadtverordneten in Bensheim, die Möglichkeiten für Windkraft in der Bensheimer Gemarkung neu zu untersuchen. Einen fast identischen Beschluss gibt es auch vom Bauausschuss in Heppenheim und auch ähnlich in Bürstadt. Grundlage ist zum einen eine gesetzliche Neuerung, die Gemeinden die Möglichkeiten gibt, auch außerhalb der vom Regionalverband festgelegten Vorrangflächen Flächen für Windenergie auszuweisen. Auf der anderen Seite ist auch die technische Entwicklung fortgeschritten, die höhere und somit effizientere Windenergieanlagen ermöglicht, so dass diese sich auch in der Ebene lohnen könnten, wo der Wind nicht so stark weht.
Nicht zuletzt stellte Wolfram Theymann die Initiative „Bürger Initiativ“ vor, die mit Sammelbestellungen für Balkonsolaranlagen und auch darüber hinaus in Viernheim aktiv ist.
Alles in Allem einige vorsichtig optimistisch stimmende Tendenzen bei der Entwicklung der erneuerbaren Energien.